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Omega: Rhapsody (Review)

Artist:

Omega

Omega: Rhapsody
Album:

Rhapsody

Medium: CD
Stil:

Ermüdender, orchestraler Prog

Label: Edel Germany GmbH
Spieldauer: 68:43
Erschienen: 29.10.2010
Website: [Link]

OMEGA! Das waren für uns im Osten immer die PINK FLOYD aus Ungarn. Eine Alternative eben, die man mit etwas Glück auch für seine Alu-Chips in der DDR erwerben konnte. Dafür nahmen wir auch gern in Kauf, dass ungarischer Gesang ein wenig den Höreindruck schmälerte. Denn zu dem Zeitpunkt wussten wir Zonen-Kinder ja noch nicht, wie schrecklich die englisch gesungenen LP-Ausgaben der Ungarn klangen, gegen die alle „denglischen“ Frank-Bornemann-Elaborate aus dem Hause ELOY wahre Offenbarungen waren. Das war so … und ich muss sagen, irgendwie ist alles beim Alten geblieben. Zumindest was dieses Neugier-Gefühl und das schreckliche „Ungenglisch“ betrifft, wenn man irgendwo im musikalischen Allerlei vernimmt, dass OMEGA ein Album veröffentlicht. Das muss man einfach haben – nur nach fast 50 Jahren Bandgeschichte taucht eine „Rhapsody“ auf, die mich nicht nur nachdenklich, sondern auch ziemlich erschüttert zurück lässt.

Ja – richtig gelesen! 2012 begehen OMEGA ihren 50. Geburtstag. Und das muss doch ordentlich gefeiert werden. Womit? Natürlich mit einem „neuen“ Album, das eigentlich doch nur ein altes Best-Of-Scheibchen ist, bei dem die Titel neu eingespielt und mit extrem schwülstigen Orchester-Bombast zugekleistert wurden. Dessen nicht genug, wird gleich noch angekündigt, dass diese „Rhapsody“ erst der erste Teil einer geplanten Trilogie ist. Bitte nicht, denn was hier geboten wird, ist der senile Abgesang einer in die Jahre gekommenen Kapelle aus Ungarn, die ihren 50. Geburtstag besser im musikalischen Altersheim statt auf einem digitalisierten Silberling feiern sollte!

Unfassbar erscheint da garantiert jedem Hörer, dass OMEGA im Jahre 1977 mit ihrem faszinierenden Album „Idörablo (Time Robber)“ PINK FLOYD samt „Animals“ den Rang in den LP-Charts ablief. Sogar ihr 1970 veröffentlichter Titel „Gyöngyhhajú Lány (Pearls In Her Hair)“ war zu einem Welthit geworden, den die SCORPIONS beispielsweise als „White Dove“ coverten. Platin- und Goldstatus pflasterten vielfach den Weg ihrer etwa 50 Millionen verkauften Tonträger.

Doch nun werden die musikalischen Pflastersteine in der „Rhapsody“ herausgerissen und durch einen sich in jede Ritze setzenden, sanft fließenden und ohne jegliche Ecken und Kanten besitzenden, grauen Asphalt verwandelt. Der Straßen-Glattmacher ist das klassische Orchester, die Stampfer und jegliche Lücken-Schließer die Band selber, während als holprige Kieselsteinchen der schlechte englische Gesang darüberrollert. Jeder Song eine pathosschwangere Hymne, bei der man die Arme gen Himmel strecken und mit tränenüberströmtem Gesicht die Beichte für alles ablegen will, was man in seinem Leben nie angestellt hat. So fließen an einem die Songs von über vier Jahrzehnten wortwörtlich in einem Band-Orchester-Guss vorbei, der aus einem bis dato unbestrichenen Stück Brot nach dem Hören sofort eine Schmalzbemme macht. Allerdings komplett ohne Salz und Gürkchen.

Am Ende empfinde ich das Album nicht mehr als symphonische Best-Of-Variante von OMEGA, sondern als bombastischen Bockmist, der selbst aus Titeln, die ich in ihrem Original einst leidenschaftlich geliebt habe, weinerliche Anbiedersongs macht.

Für mich zumindest die bisher größte Enttäuschung des Jahres 2010!

FAZIT: Eigentlich waren OMEGA immer eine Legende aus Ungarn, die mal in den Gefilden von PINK FLOYD oder des Space-Rocks wilderten und damit riesigen Erfolg hatten. Mit „Rhapsody“ wollen sie nun unbedingt beweisen, dass man gemeinsam mit einem 70-köpfigen Symphonie-Orchester die alten Titel in ein klassisches Gewand kleiden kann. Am Ende kommt jedoch kein königliches (Kleidungs-/Musik-)Stück, sondern eine Vogelscheuche dabei heraus.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 10921x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 3 von 15 Punkten [?]
3 Punkte
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Tracklist:
  • Rhapsody
  • Overture
  • Silent Garden
  • Arc
  • Tower Of Babel
  • Éjféli Koncert (Late Night Show)
  • Meghivás (Invitation)
  • Break The Chain
  • Tomorrow
  • Napot Hoztam, Csillagot (House Of Cards)
  • Child In Your Arms
  • Égi Jel (Heaven’s Sign)
  • Kötéltánc (The Beggar’s Dance)
  • Hajnali Óceán (Morning Lights)
  • Mozgó Világ (Moving World)
  • Metamofózis (Metamorphosis)
  • Return To The Garden
  • Final

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

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  • keine Interviews
Kommentare
Török Csaba aus Rastatt
gepostet am: 14.11.2010

Das ist eine Meinung,ABER.
Nach meiner Meinung hat kein Band in der Form alte Bekannte Titel veröffentlicht.Das ist ein Idee, die nach meiner Meinung weitweit ausgeschöpft werden kann./Show,Theater etc.
Mir gefällt die CD hervorragend.Leider kann ich nirgendwo bei Dedikationen dabei sein.
Ich hoffe die Jubilemplatte wird mit neuen Titeln in der Form veröffentlicht.
Gruss Csaba
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 14.11.2010

Hallo Csaba,
doch, das haben schon so einige Bands, gerade im progressiven Bereich getan. Momentan präsentiert uns in Deutschland sogar ein Udo Lindenberg seine alten Titel in Form eines Musicals. Wie man das findet, ist jedem selbst überlassen.
Für mich war nur die Erfahrung, die ich mit diesem Album gemacht habe, so schlimm, da ich viele OMEGA-Alben besitze und auch liebe. Nur was die Jungs daraus im Jahr 2010 gemacht haben, kann mich überhaupt nicht überzeugen.
Besser wäre es da gewesen, ein völlig neues Studio-Album herauszubringen, dann hätte man die "alten" Titel nicht so beschädigt.
Viele Grüße von Thoralf
diplingtorok@web.de
gepostet am: 14.11.2010

Hallo Thoralf,

mein Musikgeschmackt liegt bei ELO, Supertramp, Boston, Kansas, Mannfred Mann, Omega .
Die erste Gruppe hat schon in den 80-er symphonische Elemente gehabt.Von den anderen ist mir nichts bekannt.
Aus diesem Grund finde das Album in Ordnung.
Weiterhin muss man eindeutig betonen, dass dieses Album ist kein Omega Album, sondern ein Album von dem Sänger Mecky. Die beiden Giteristen haben überhaupt nicht mal mitgewirkt.Aus welchem Grund weiss man nicht.
Es soll angeblich ein neues Studio-Album zum 50 Jubileum erscheinen. Ich bin auch sehr gespannt, wie die Jungs es gelingt.
Christian, der Perlenfischer
gepostet am: 01.06.2011

User-Wertung:
13 Punkte

Ich habe die Rhapsody in Halle/Saale am 27.07.11 erlebt. Von der alten Band waren nur Janos und Ferenc dabei. Es war der absolute Wahnsinn. Alles sehr authentisch.
Christian, der Perlenfischer
gepostet am: 01.06.2011

Sorry, es war der 27. 05 und nicht der 27.07.
Troszt Armin
gepostet am: 22.01.2017

Omega mit oder ohne Rhapsody einfach ein genus.
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